PHASEFÜNF

Twitter – ein Selbstversuch 15. September 2013

KBJ – Aachen

Um auf der Höhe der Social Media Zeit zu sein, habe ich einen Selbstversuch mit Twitter gewagt. Mit jeweils 140 Zeichen findet die Kommunikation mit den Followern statt. Nach Anlegen eines Accounts gilt es erst einmal, sich das passende Vokabular anzueignen: hashtag#, retweet, follower, timeline, DM und was noch immer. Einige Dinge haben mir lange Rätsel aufgegeben, so wie <3, wozu ich erst die Erklärung brauchte: Kopf nach rechts neigen, dann siehts du ein Herz und das schreibt man, wenn etwas zu Herzen geht, das Herz anrührt oder einfach niedlich ist.

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Nach 230 abgesetzten Tweets und mit 50 Followern ( das sind die Leute, die alles was ich schreibe gesendet bekommen wollen) kam die Gelegenheit, im Rahmen von www.wirleben.ac eine Woche als Curatorin zu twittern, für knapp 300 Follower , die sich mit Aachen verbunden fühlen.

Jetzt gegen Ende dieser Woche fasse ich mal meine Beobachtungen zusammen:

  1. Es ist nicht einfach, meine Gedanken in nur 140 Zeichen zu packen. Der Ausdruck rein über Schriftsprache reduziert die Ausdrucksmöglichkeiten und erhöht die Chance auf Missverständnisse.
  2. Manchmal lässt mich die Technik im Stich, wenn ich versuche, Fotos hochzuladen.
  3. Auf diverse Technik und IT- Fragestellungen habe ich sehr schnell etliche hilfreiche Antworten bekommen. Die Community passt auf einen auf in solchen Fragen.
  4. Zeitweise emfinde ich schon Druck, etwas zu schreiben, um wenigstens ein paar lesenswerte Beiträge für @wirlebenAC zu liefern.
  5. Es kostet eine Menge Zeit und Aufmerksamkeit, Tweets zu verfassen, zu verfolgen und zu beantworten. Das Tempo dabei ist sehr hoch, Reaktionen erfolgen sehr schnell oder gar nicht.
  6. Tweets bestehen oft aus Posen, wie z.B. hier bin ich gerade, das mache ich, das gibt es zu essen (#foodporn), so geht es mir (krank, glücklich, im Regen…). Nicht zu vergessen der allseits beliebte #catcontent.
  7. Einige Tweets enthalten auch Informationen : Achtung Stau auf der A4 oder Links zu Nachrichten und Meldungen im Internet. Manches davon sinnvoll und hilfreich, anderes zum Kopfschütteln oder Schmunzeln.
  8. Zeitweise entstehen skurile Situationen, wenn z.B. mein Mann fragt: „Hast du das schon getwittert?“ während wir irgendwo unterwegs waren. Irgendwie das Gefühl, immer unter Beobachtung zu stehen.
  9. Twitter ermöglicht verschiedene Formen, um Anerkennung zu bekommen oder sich gesehen zu fühlen. Direkt wirken Favorisierungen und Reetweets, sowie Interaktionen mit den Followern.

 

 

Mein Fazit:

Twitter ist ein wunderbarer Zeitvertreib bei Langeweile oder wenn ich zu einer Tätigkeit keine Lust habe. Wenn ich wirklich arbeiten will, ist es für mich sehr gefährlich zu twittern, da diese Unterbrechungen den Gedankenfluss immer wieder zum Stocken bringen und viel Energie kosten #sägezahneffekt.

Auch aus den knappen Zeilen der Twitterer sind bestimmte Persönlichkeitstypen erkennbar und ich erhalte ein Bild der Person, die dahintersteht. Inwieweit dieses extra so konstruiert wird, ist dabei nicht unbedingt sichtbar. An vielen Stellen gibt es Einladungen in psychologische Spiele, die auch gerne angenommen werden und manchmal sogar zu eskalieren drohen.

Am schönsten finde ich immer noch die Interaktionen mit Menschen, die ich mal persönlich kennengelernt habe. Zum Glück gibt es solche Treffen im #RL (real life) wie z.B. das Schnitzeltestessen (#steac) oder den Aachener Twittwoch, wo Twitterer dann als echte Personen sichtbar und erlebbar werden.

Die direkte Form der Anerkennung über Gespräche face-to-face, in den Arm genommen werden oder gemeinsam zu lachen ist mir immer noch am wertvollsten.

Soviel, wie ich in der Curatorenwoche getwittert habe werde ich voraussichtlich nicht mehr tun. Jedoch werde ich privates Gezwitscher und beruflichen Content klarer voneinander trennen und dazu gibt es jetzt den privaten Account @KirstenJetzkus und den beruflichen @PHASEFUENF.

Ich freue mich über Follower auf allen Kanälen und noch mehr auf Begegnungen im echten Leben!

Bildnachweis 
Twitteraccount WirlebenAC    jetzkus@phasefünf

1 Kommentar

Thomas Niemann schrieb am 18. September 2013

Spannnende Zusammenfassung Deiner Twittererfahrung. Dem Fazit kann ich nur folgen und finde, dass es für den Gebrauch von socialmedia viel Disziplin braucht….

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