GCM – Aachen 29 Januar 2014
„Eine Beziehung ist die Geschichte der gegenseitigen Reaktion zweier Partner aufeinander.“ (Michael Mary, Paarberater und Sachbuchautor aus Hamburg)
Unser erster Dialog – Abend des Jahres beschäftigt sich mit einem Thema, welches alle zusammenlebenden Paare betrifft:
- Welche Zutaten braucht es für eine glückliche Paarbeziehung?
- Wovon hätten wir gerne eine Prise mehr oder eine Portion weniger?
Und so dürfen wir auch an diesem Abend Gastgeber sein für Menschen, die mit diesem Thema bewusst und erfolgreich umgehen. Einige sind als Paar gekommen, einige kommen allein, um Interessantes aufzunehmen und vielleicht nach Hause zum Partner mitzunehmen. Uns als Gastgeber geht es darum, die positiven Seiten des Zusammenlebens bewusst zu machen, diese zu schätzen und damit ein neues „Geschmackserlebnis“ zu bekommen. Ganz so wie bei einem guten Menü der Kenner die Gewürze herausschmecken kann und bewusst genießt.
Hier also die Zutaten, die wir vorschlagen und mit unseren 12 Gästen diskutieren wollen. Es sind dies Zutaten, die in wissenschaftlichen Studien von Psychologen herausgefunden wurden, indem diese langjährig zusammenlebende Paare befragt haben. Übrigens interessiert sich auch unser Hauskobold für diese Zutaten, und so ist auch er mit von der Partie.
In einer lebhaften Diskussion erörtern wir diese Zutaten im Einzelnen. Wir stellen gemeinsam fest, wie unterschiedlich teils die Erwartungen an eine gelingende Paarbeziehug sind. Klar, Toleranz, Vertrauen und Zuneigung haben bei allen Dialogparntern den gleichen hohen Stellenwert. Doch was heißt das konkret? Wie geht das Paar mit den alltäglichen Herausforderungen in diesem Themenkreis um? Für Kirsten als Moderatorin des Abends ist es eine Freude, wie offen und zugewandt unsere Gäste ihre Erfahrungen mitteilen. Wie geht das Paar mit Unterschiedlichkeiten aller Art um?
Viele erfolgreiche Paare finden Lösungen, die den Alltag deutlich erleichtern. Und gerade für gemeinsam arbeitende Paare ist es wichtig, unterschiedlichen Bedürfnissen einen Raum zu geben. Das enge Zusammenleben im Privaten und Geschäftlichen wird sonst zu einer sehr Kräfte zehrenden Herausforderung. Getrennte Büroräume, zugeschnittene Arbeitsprozesse mit entsprechenden Schnittstellen, klare Vereinbarungen über die Aufgabenteilung und der regelmäßige kommunikative Austausch über die Beziehung erleichtern diese Form des Zusammenlebens.
Als wesentlicher Punkt kristallisiert sich heraus, Unterschiedlichkeiten als wichtige Quelle für die positive Spannung im Paar zu verstehen, Eigenarten mit einem freudlichen Augenzwinkern anzunehmen. Dennoch gibt es auch Konflikte zu lösen, und das in jeder Paarbeziehung. Wie das Paare damit umgeht, und damit mit sich selbst in Beziehung, hat wesentlichen Einfluss auf die Dauerhaftigkeit der Paarbeziehung. Die Auseinandersetzung auf Augenhöhe vermeidet die Apokalyptischen Reiter der Paarbeziehung und schafft eine gemeinsame Basis für das Zusammenleben.
Und Konflikte angehen und produktiv lösen ist erlernbar! Gemeinsamen Interessen und ein grundsätzliches „JA“ zueinander sind wichtig, um ein gemeinsames Drittes zu haben, mit dem gemeinsame Beschäftigung möglich wird. „Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung schaut.“ (Antoine de Saint-Exupéry) Dazu gehört auch, nicht allein auf die großen Gesten zu schauen, sondern auch in den kleinen Dingen des Alltags aufmerksam zusein.
Kleine liebevolle Gesten, viele Zuwendung im Kleinen und das Zeigen, dass ich den Partner im Blick habe, halten das Gefühlskonto gut gefüllt. Sie machen die „selbstverständliche“ gegenseitige Unterstützung erlebbar. Gerade auch wenn das Paar in eine neue Lebensphase der Beziehung tritt, wenn persönliche oder berufliche Umbrüche die Rollen im Paar verändern, ist es wichtig sich dieser Unterstützung zu versichern. Dazu braucht es den Ausdruck von Gefühlen, Kritik, Bedürfnissen, Wünschen.
Wann haben Sie Ihrm Partner zuletzt gesagt, dass Sie ihn lieben und was Sie an ihm schätzen?
Auch braucht es immer wieder Stress abbauenden Gespräche und Aktivitäten. So gehören auch Sex, gegenseitige Freiräume und Humor zu den wichtigen Zutaten im Menue d’Amour. Für jedes Paar ist es wichtig Zeit und Raum zu finden sowohl für den Rückzug wie auch für gemeinsame Aktivitäten. Auch jenseits der Sorge um die Familie und die Arbeit. Für Kirsten und Elmo ist der Tango Argentino eine wichtige Quelle des Dialogs im Paar. Er erlaubt uns, aus dem Kopf und aus den Sorgen des Alltags herauszukommen, uns auch körperlich zu spüren, gemeinsam zu schwingen. Schon allein unsere Tanzhaltung versichert uns gegenseitig der Zuneigung im körperlichen wie im spirituellen Sinne. Ganz bewusste nutzen wir dieses gemeinsame Tun als Bereicherung unserer Beziehung und als regenerative Quelle unserer Liebe zueinander.
Der bewusste Umgang mit dem Partner und mit sich selbst ist eine nie endende Quelle, aus der wir als Paare für unsere Liebesbeziehung schöpfen können. Statt Fehler der Vergangenheit zwanghaft zu wiederholen, können wir lernen das gemeinsame Leben wie ein Festmal zu genießen. Ab und zu gibt es Currywurst mit Pommes und dann auch wieder ein 4 Sterne Menü. Doch ganz gleich was angerichtet ist, am Ende kommt es auf die Zutaten an. Wir haben es selbst in der Hand, diesen gedeckten Tisch zu erkennen und uns daran gemeinsam zu erfreuen.
Wir danken allen unseren Gästen für diesen schönen Abend, an dem wir viel Ermutigung erfahren haben, es nicht allein beim Amüse Gueule zu belassen, sondern ein Menü mit in unser Angebot aufzunehmen. Wir arbeiten daran.
Bildnachweis Flipcharts menon@phasefünf Fotos des Abends menon@phasefünf beziehungsarbeit Marem@fotolia.de street-tango Lizensiert unter Creative Commons 1.0